Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“
Das Montessori Kinderhaus nimmt am Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ des Bundesfamilienministeriums teil und wird dabei durch eine zusätzliche Fachkraft für Sprache unterstützt. Sprachkompetenzen eröffnen allen Kindern gleiche Bildungschancen von Anfang an.
Die zusätzlichen Fachkräfte „Sprach-Kitas“ begleiten und unterstützen die pädagogischen Fachkräfte in der Kita bei der Weiterentwicklung alltagsintegrierter sprachlicher Bildung. Sie ermutigen die pädagogischen Fachkräfte, ihr Handeln mit Sprache zu begleiten: Sie nutzen Gesprächsanlässe im Kita-Alltag, wie zum Beispiel beim An- und Ausziehen in der Garderobe, und erweitern im feinfühligen Dialog mit dem Kind dessen Wortschatz und Sprachfähigkeiten.

Finanzielle Förderung der Sprach-Kitas
Die Träger der am Bundesprogramm teilnehmenden Kindertageseinrichtungen erhalten durch den Bund einen Zuschuss zu den Personalausgaben in Form einer zusätzlichen halben Fachkraftstelle (mind. 19,5 Std.), sowie zu Sachausgaben und Gemeinkosten in Höhe von bis zu 25.000 € pro Jahr.

Rolle der zusätzlichen Fachkraft
Die zusätzliche Fachkraft nimmt in den Sprach- Kitas eine Mittlerfunktion zwischen Team, Leitung und der zusätzlichen Fachberatung ein. Sie stößt Entwicklungsprozesse an, berät und begleitet die Teams fachlich zu den Schwerpunkten des Projekts. Im Tandem mit der Kitaleitung arbeiten sie an der Weiterentwicklung der Einrichtungskonzeption.
Die Wissensvermittlung erfolgt dabei nach einem Multiplikatoren Prinzip – so werden die Fachberatungen in Blockseminaren von einem wissenschaftlichen Institut (PädQuis) geschult und geben diese Inhalte dann in Arbeitskreisen an die Tandems der Sprach-Kitas (Leitung und zusätzliche Fachkraft) weiter. Die zusätzliche Fachkraft vermittelt die Inhalte dann wiederum dem pädagogischen Team der Sprach-Kita in sogenannten Qualitätsrunden. Den Rahmen dafür bieten Gesamtteamsitzungen, Gruppenteam und Einzelgespräche, wofür die Kita-Leitung die zeitlichen und räumlichen Voraussetzungen schafft.
Das Kita-Team setzt sich mit den Handlungsfeldern auseinander und füllt die Programminhalte im Alltag mit Leben. Dazu gehört die Reflexion der eigenen Haltung und des eigenen pädagogischen Handelns ebenso, wie das Überdenken im Alltag.

Rolle der Fachberatung
Die Aufgabe der zusätzlichen Fachberatung ist die kontinuierliche Prozessbegleitung, mit dem Ziel, die Qualitätsentwicklung in den Sprach-Kitas zu unterstützen. Die zusätzliche Fachberatung organisiert regionale und überregionale Netzwerktreffen und Arbeitskreise, in denen sich die Tandems der Sprach-Kitas fachlich austauschen können und berät die Einrichtungen vor Ort.

Die Schwerpunkte im Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ 

• Alltagsintegrierte sprachliche Bildung
Kinder erlernen Sprache in anregungsreichen Situationen aus ihrer Lebens- und Erfahrungswelt.
Alltagsintegrierte sprachliche Bildung orientiert sich an den individuellen Kompetenzen und Interessen der Kinder und unterstützt die natürliche Sprachentwicklung. Der gesamte Kita-Alltag wird genutzt, um die Kinder in ihrer Sprachentwicklung anzuregen und zu fördern. 

• Inklusive Pädagogik
Eine inklusive Pädagogik ermutigt Kinder und Erwachsene, Vorurteile, Diskriminierung und Benachteiligung kritisch zu hinterfragen sowie eigene Gedanken und Gefühle zu artikulieren. Dies bedeutet, sowohl den Gemeinsamkeiten und Stärken von Kindern Aufmerksamkeit zu schenken als auch Vielfalt zu thematisieren und wertzuschätzen. 

• Zusammenarbeit mit Familien
Eine vertrauensvolle und willkommen heißende Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen den pädagogischen Fachkräften und den Familien ist notwendig, um Kinder ganzheitlich in ihrer Sprachentwicklung zu begleiten. Denn Sprachbildung findet zuerst durch Eltern und zu Hause statt. Die Sprach-Kitas beraten die Eltern, wie sie auch zu Hause ein sprachanregendes Umfeld schaffen können. 

• Digitale Medien
Seit 2021 liegt ein zusätzlicher Fokus auf digitalen Medien und die Integration medienpädagogischer Fragestellungen in die sprachliche Bildung. Digitale Medien wie Smartphones oder Tabletcomputer sind heute Alltag in vielen Familien. Damit sind sie ein Teil des Sprachumfelds von Kindern jeden Alters. Deshalb greift das Programm digitale Medien bei der sprachlichen Bildung auf, stärkt medienpädagogische Ansätze und fördert digitale Bildungs- und Austauschformate für die Fachkräftequalifizierung.